Miteinander reden, statt immer nur übereinander. Das ist das Ziel des Aktionstags „Das Ruhrgebiet spricht“, der in vier Ruhrgebietsstädten zum Perspektivwechsel in Vier-Augen-Gesprächen einlädt. Das Projekt zum Bürgerdialog organisieren vier evangelische Citykirchen – darunter die Salvatorkirche als Duisburger Stadtkirche -, die Menschen unterschiedlicher Meinungen am vorletzten Augustwochenende zusammenbringt. Die Anmeldung ist bis zum 13. August einfach online unter www.dasruhrgebietspricht.de möglich.
In Duisburg wird für „Das Ruhrgebiet spricht“ am Samstag, 23. August morgens auf der Wiese an der Salvatorkirche alles vorbereitet sein: Angemeldete Teilnehmende werden mit dem Akkordeonspiel von Silvester Pece empfangen und treffen dann ihre Gesprächspartner oder Gesprächspartnerinnen, mit denen sie dann ungestört an Stehtischen oder Bistrotischen über ihre gemeinsamen und unterschiedlichen Ansichten reden können. Stärkung gibt es für sie und alle, die noch spontan hinzukommen, am Getränke- und Grillstand und beim „Marienkäfer“, dem dreirädrigen Ape-Kaffeemobil der katholischen Kirche, die auch damit die Aktion mit unterstützt.
Pfarrer Martin Winterberg, der „Das Ruhrgebiet spricht“ nach Duisburg geholt hat, hofft auf viele Anmeldungen. Mit „Das Ruhrgebiet spricht“ gehe es nicht darum, zu überzeugen, sondern einander besser zu verstehen. „Auch ich bin davon überzeugt: Zuhören verbindet und Verständigung ist möglich“, so Pfarrer Winterberg. „Und wie oft reden wir wirklich mit jemandem, der ganz anders denkt als wir?“, fragt sich auch Pfarrer Winterberg als einer der Initiatoren. „Das Ruhrgebiet spricht“ ist eine gute Möglichkeit.
Die Teilnahme ist bewusst einfach gehalten: Ein paar kurze Fragen online beantworten, wie man zu Themen und Problemen unserer Zeit steht. „Geht es bei uns gerecht zu? Denkst Du, dass zu viel Vielfalt zu Konflikten in der Gesellschaft führt? Was macht dir zurzeit Hoffnung – und was fordert dich besonders heraus?“ Ein intelligenter Algorithmus findet anschließend die Person, mit der die spannendste Unterhaltung zu erwarten ist, weil sie ganz anders denkt. Das persönliche Eins-zu-eins-Gespräch findet dann am 22. bzw. 23. August an zentralen Orten in einer der vier größten Städte des Ruhrgebiets (Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen) statt – unter vier Augen und doch zusammen. Vorkenntnisse oder Vorbereitung sind nicht nötig – außer sich offen und unvoreingenommen auf ein echtes Gespräch einzulassen.
„Wir freuen uns über die große Unterstützung von starken Partnern aus der gesamten Region, die dieses Projekt überhaupt erst ermöglichen. Gemeinsam arbeiten wir daran, dass starke Verbindungen zwischen den Menschen im Ruhrgebiet entstehen und der Dialog unsere Gesellschaft stärkt“, so die Organisatoren des Projekts. „Das Ruhrgebiet spricht“ ist eine Initiative der evangelischen Stadtkirchen in Bochum, Dortmund, Duisburg und Essen, die das erfolgreiche Format „Deutschland spricht“ der ZEIT Verlagsgruppe in unsere Region bringen. Als Unterstützer wirken mit der Regionalverband Ruhr, die Universität Duisburg-Essen, und weitere starke Partner wie die Evonik Industries AG, die Sparkassen Essen und Dortmund und die Evangelische Kirche in Westfalen. In Duisburg unterstützen „Das Ruhrgebiet spricht“ die Diakoniewerk Duisburg GmbH, die VHS und die Stadtbibliothek Duisburg und die Katholische Stadtkirche Duisburg und rufen mit zur Teilnahme auf.
Stichwort: „Das Ruhrgebiet spricht“
„Das Ruhrgebiet spricht“ ist ein gemeinsames Projekt der evangelischen City- und Stadtkirchen in Bochum, Dortmund (in Kooperation mit dem Theater Dortmund und der Diakonie), Duisburg und Essen. In ihren Innenstädten setzen sie sich ein für das Gemeinwohl, eine pluralitätsfähige Spiritualität und eine weltoffene Kultur an den Schnittstellen von Kirche und Gesellschaft. Das Projekt ist eine Adaption des erfolgreichen Formats „Deutschland spricht“ der ZEIT Verlagsgruppe: „Deutschland spricht“ vermittelt Menschen, die politisch gegensätzlich denken, in kontroverse Vieraugengespräche. Seit 2017 haben sich bereits mehr 90.000 Menschen für das Gesprächsformat angemeldet. Davon inspiriert, setzten sich die evangelischen City-Kirchen für eine Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und für eine demokratischen Gesprächskultur im Ruhrgebiet ein.
Das Bild zeigt Pfarrer Winterberg an der Salvatorkirche – vor der Fahne, die fürs Mitmachen bei „Das Ruhrgebiet spricht“, Foto: Rolf Schotsch

- Arthur Röben
- Vorsitzender Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit
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