Düsseldorf. Im Rahmen der Preisverleihung des Audiopreises 2025 der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen wurde der „Preis der evangelischen Kirchen und katholischen Kirche“ jetzt an Anne Schweizer und Christian Pflug von Radio Essen vergeben. Er ist mit 2500 Euro dotiert.
„Leben und Sterben“: In einer Sondersendung zu Allerheiligen (1. November 2024) gibt Radio Essen den Themen Tod und Trauer ungewöhnlich viel Raum. In insgesamt drei Stunden lassen Anne Schweizer, Chefin vom Dienst des Senders, und Chefredakteur Christian Pflug ganz unterschiedliche Menschen zu Wort kommen: eine Frau, deren Mann Suizid begangen hat, eine Bestatterin, eine Trauerbegleiterin und viele Hörerinnen und Hörer, die hier auch besondere Musikwünsche äußern können. „Das Thema Trauer, Sterben und Verlust wird auf eine ebenso leichte wie emotionale Weise in den Mittelpunkt gestellt. Eine richtig starke Leistung“, heißt es in der Begründung der ökumenischen Jury unter dem Vorsitz von Ingo Lehnick, Chefredakteur des Evangelischen Pressedienstes (epd), Landesdienst West. „Und auch wenn es um Tod und Sterben geht, ist die Ausrichtung der Sendung sehr lebensbejahend. Besonders preiswürdig finden wir auch den Mut, die sonst oft so streng regulierten Privatradioformate gleich in mehrfacher Hinsicht zu durchbrechen und den Hörerinnen und Hörern im besten Sinne etwas zuzumuten. Ein Beispiel, das Schule machen darf!“
Jury würdigt weitere Beiträge
Die Jury, zu der auch Gottfried Bohl, Nachrichtenchef der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA), Christina Schramm, Redakteurin in der Stabsstelle Kommunikation und Medien der Evangelischen Kirche im Rheinland, und Stephan Kronenburg, Pressesprecher des Bistums Münster, gehören, hat zudem zwei weitere Beiträge gewürdigt, die im Auswahlprozess in der engeren Wahl waren. Zu einer Sondersendung zum Thema Sicherheit im Straßenverkehr von Steffen Ziegler (Radio Siegen) erklärt die Jury: „Das Thema, das alle betrifft, wird konsequent aus der Perspektive von Kindern erzählt und schafft es so, zum Nachdenken anzuregen und die Folgen rücksichtslosen Fahrens deutlich vor Augen zu führen. Das Ganze wird mit Zahlen und Fakten unterfüttert und beeindruckt außerdem mit sehr anschaulichen und authentischen O-Tönen – etwa wenn ein Mädchen von seinem eigenen Unfall und der Rettung im Helikopter erzählt.“ Den ebenfalls nominierten Beitrag „Das Ehrenamt der Notfallseelsorge“ von Joelle Hermes (Radio Sauerland) wertet die Jury als wichtiges Thema, „das mit sehr guten O-Tönen umgesetzt wird. Es wird deutlich, welch wichtiger Dienst von der Notfallseelsorge geleistet wird.“ Die Sendung zeige, „was Mitmenschlichkeit auch mit einfachen Mitteln an Gutem für Menschen in Krisensituationen bewirken kann“.
Kirchen zeichnen Beiträge aus, die christliche Grundwerte thematisieren
Der „Preis der evangelischen Kirchen und katholischen Kirche“ wird ökumenisch gestiftet und als eine Kategorie des Audiopreises der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen vergeben. „Mit diesem Preis zeichnet unsere Jury in jedem Jahr Audio-Beiträge aus, die sich am christlichen Menschenbild orientieren und die Grundwerte des gesellschaftlichen Zusammenlebens thematisieren“, sagt Thomas Rünker, Beauftragter für den privaten Rundfunk im Bistum Essen, als Vertreter der katholischen Bistümer und evangelischen Landeskirchen in NRW. „Auch die in diesem Jahr gewürdigten Beiträge zeigen, dass dieser Anspruch keine abgehobene Theorie, sondern in vielen Redaktionen gelebte Praxis ist. Eine Praxis, von der neben den Hörerinnen und Hörern auch unsere gesamte Gesellschaft profitiert.“