Sexualisierte Gewalt: Betroffene beteiligen sich aktiv an Aufarbeitung

Düsseldorf. Insgesamt 67 Personen haben sich auf Einladung des Verbundes West zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt am 2. Forum für Betroffene sexualisierter Gewalt in evangelischer Kirche und Diakonie beteiligt. „Die hohe Teilnehmendenzahl und die spürbare Resonanz ermutigen uns, den Weg der offenen und partizipativen Aufarbeitung weiterzugehen“, sagt Klaus Tykwer, Leitung Stabsstelle „Fachstelle für den Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung“ (FUVSS) der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe (RWL).

Mit regelmäßigen, nicht öffentlichen Betroffenenforen will der Verbund West einen geschützten Raum zum Austausch über notwendige Schritte und Maßnahmen im Umgang mit sexualisierter Gewalt bieten. Betroffene können sich dort vernetzen und mit Verantwortlichen aus Kirche und Diakonie diskutieren. Ziel ist eine transparente, professionelle und unabhängige Aufarbeitung sexualisierter Gewalt, die die Betroffenen selbst mitgestalten. Jedes Betroffenenforum wird von einer externen Moderation und Supervision begleitet.

Jederzeit die Möglichkeit zu einer Auszeit

Es erfordere „schon ein Stück Mut, sich zu solch einem Forum anzumelden“, sagte eine der Teilnehmer*innen nach der Veranstaltung. Besonders vor diesem Hintergrund wurde „die offene Struktur des Tages als positiv empfunden, vor allem mit dem deutlichen Hinweis darauf, dass jede und jeder sich jederzeit eine Auszeit nehmen konnte, wenn es reichte“.

Freie Wahl der Themen

Die offene Struktur spiegelte sich auch in der Raumaufteilung wider: Beim jüngsten Betroffenenforum gab es mehrere Themenräume mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Die Personen konnten sich frei zwischen den Räumen bewegen und eigene Themen wählen. Eine Teilnehmerin beschrieb die Atmosphäre beim Betroffenenforum zwischen allen Beteiligten als „Begegnung auf Augenhöhe, die echtes Zuhören möglich machte“.

Verbesserungsvorschläge für künftige Foren

Weitere Betroffenenforen sind geplant. Dazu Klaus Tykwer: „Von den Teilnehmenden der jüngsten Veranstaltung gab es einige gute Hinweise und praktische Verbesserungsvorschläge, die der Verbund West bei künftigen Foren umsetzen wird.“

  • 20.11.2025
  • Verena Bretz, Stabsstelle Politik und Kommunikation der Diakonie RWL
  • EKiR