Düsseldorf/Eschweiler. „Kirchen sind Räume der Stille, Klage, Freude und Trauer, der ethischen Orientierung, für Hoch- und Tiefzeiten des Lebens“, sagt Präses Dr. Thorsten Latzel anlässlich der Wiedereinweihung der Dreieinigkeitskirche am Martin-Luther-Platz in Eschweiler. „Und solche Räume braucht unsere Gesellschaft gerade dringender denn je“, heißt es im Predigtmanuskript. Der Festgottesdienst am Sonntag, 5. Oktober, beginnt um 14 Uhr.
Die zentrale evangelische Kirche in Eschweiler (Kirchenkreis Jülich) hat eine mehrjährige Sanierung hinter sich und war vor vier Jahren auch von der Flut beschädigt worden. Gott brauche keine Kirchen, aber die Menschen, so der Präses in seiner Predigt. „Für unsere Seele, für unsere Städte, für unsere Welt.“ Mit Verweis auf den Theologen Fulbert Steffensky nennt Latzel dafür vier Gründe.
Kirchen als Hoffnungsräume und Zeugen der Vergangenheit
So suche der Glaube nach Formen und Farben, um sich selbst auszudrücken. Latzel nennt das „heilsame Entäußerungen“. Zudem bleibe der Kirchraum „ein heilsam fremder Raum“, der die Menschen vor einer „Selbstbanalisierung“ bewahre. Auch seien Kirchen „Hoffnungsräume“ für unsere Städte, die verlässlich offenzuhalten seien. Und schließlich seien sie „Zeugen der Vergangenheit“: „Diese Kirche ist ein durchbeteter Ort. Sie trägt den unsichtbaren Staub der Mütter und Väter unseres Glaubens.“
„Ein Haus lebendiger Steine“
Der wiederhergestellten Dreieinigkeitskirche wünscht der Präses, „ein Haus lebendiger Steine“ zu sein, „wo wir selbst und alle Menschen in Eschweiler – egal wer sie sind – das immer neu erfahren: Hier kommt meine Seele zur Ruhe. Hier finde ich Hilfe in der Not. Hier bin ich geborgen in der Gemeinschaft mit anderen und bei Gott.“