Düsseldorf/Köln. Mit einer Trauerfeier in der Kölner Trinitatiskirche nehmen Familie, Angehörige und Freunde sowie Vertreter aus Kirche, Politik und Gesellschaft am heutigen Freitagvormittag Abschied von Altpräses Manfred Kock. Er war am 11. September, drei Tage vor seinem 89. Geburtstag, gestorben. Kock, so Altpräses Nikolaus Schneider in seiner Traueransprache, habe „eine realistische Weltsicht untrennbar mit einem widerständigen Gottvertrauen verbunden“.
„Geborgenheit in Gott, Wegweisung und Stärkung durch Gottes Wort und dabei einen weiten Raum für sein Denken, Reden und Handeln eröffnet sehen – davon gibt uns Manfred Kocks Lebensweg und Lebenszeit ein nachhaltiges Zeugnis“, würdigte Schneider seinen Vorgänger im Amt des rheinischen Präses. „In diesem weiten Raum wurden für ihn etwa manche der Grenzen zwischen den Konfessionen zweitrangig.“ Seine Zeit in Gottes Händen zu wissen, das sei für Manfred Kock Kraftquelle und Ermutigung gewesen, die eigene Zeit und die eigenen Hände in den Dienst für andere Menschen und für seine Kirche zu stellen. „So wie er den eigenen Lebensweg als Konsequenz und Ausdruck seines Christseins verstand.“ Dabei habe Kock eine freundliche Gelassenheit ausgestrahlt. „Und wir, die wir auf unseren Lebenswegen ein Stück weit mit seinem Lebensweg verbunden waren, konnten uns freuen und konnten das genießen: Manfred Kock sind in seinem Leben und mit seinem Wirken viele Ansätze gelungen, die Zeichen der Liebe, des Friedens und der Gerechtigkeit erkennbar und sogar erfahrbar machten!“
Eine Haltung unbedingter Mitmenschlichkeit
Zuvor hatte bereits Präses Dr. Thorsten Latzel an den Verstorbenen erinnert. „Manfred war wie ein Fels. Felsenmann und Brückenbauer in einem. Nur dass sich seine Festigkeit nicht aus einer Philosophie emotionaler Unberührbarkeit speiste. Sondern aus dem tiefen Glauben, dass Gott sein Fels ist, und gerade aus seiner Haltung unbedingter Mitmenschlichkeit, in der ihn das Leid anderer immer berührt hat.“ Kock sei als Präses und EKD-Ratsvorsitzender eine Leitgestalt der jüngeren Kirchengeschichte gewesen. „,Misch dich ein!‘ Das Motto der Öffentlichkeitskampagne aus seiner Zeit als Kölner Stadtsuperintendent ist zum Leitmotiv seines Lebens geworden.“ Damit habe er die Evangelische Kirche im Rheinland bleibend und maßgeblich geprägt.
Zahlreiche Trauergäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft
Für die Evangelische Kirche in Deutschland nehmen der theologische Vizepräsident und Auslandsbischof Frank Kopania sowie Oberkirchenrat Dr. Karl Friedrich Ulrichs an der Trauerfeier teil. Mitglieder der Kirchenleitung der rheinischen Kirche sind ebenso vertreten wie Altpräses Manfred Rekowski, Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger und weitere ehemalige und amtierende Superintendent*innen. Für die katholische Kirche ist der Essener Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck in die Trinitatiskirche gekommen, für die Synagogen-Gemeinde Köln Vorstand Abraham Lehrer. Auch Erzpriester Dr. Merawi Tebege (Äthiopisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche) und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker zählen zu den Trauergästen.
Bilder, Videos und Tonspuren von der Trauerfeier
Für Bilder von der Trauerfeier gibt es eine Pool-Lösung; der Evangelische Pressedienst (epd) übernimmt die Poolführung. Interessierte wenden sich direkt an die Bildredaktion des epd: bildredaktion@epd.de und Telefon 069 58098-201 oder 069 58098-268. Videos und Tonspuren von der Trauerfeier werden im Anschluss hier zur Verfügung gestellt.