Deutsche Kirchen und VEM unterstützen Opfer von Sturzfluten und Erdrutschen

Düsseldorf/Pematangsiantar. Die Evangelische Kirche im Rheinland, die Evangelische Kirche von Westfalen, die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und die Vereinte Evangelische Mission (VEM) stellen insgesamt 70.000 Euro als Soforthilfe für die Opfer von Sturzfluten und Erdrutschen in Nord-Sumatra (Indonesien) bereit. Mit den Mitteln werden sechs Evakuierungszentren vor Ort unterstützt, die von den betroffenen lokalen Mitgliedskirchen der VEM gemeinsam koordiniert werden.

Nach heftigen Regenfällen kam es in Nord-Sumatra am 25. und 26. November 2025 zu schweren Sturzfluten und Erdrutschen. Besonders betroffen sind die Region Tapanuli Raya mit Sibolga, Zentral-Tapanuli, Süd-Tapanuli, Mandailing Natal, Nord-Tapanuli, Humbang Hasundutan sowie die Nias-Inseln. Laut Angabe der nationalen Behörde für Katastrophenmanagement (Badan Nasional Penanggulangan Bencana, BNPB) kamen mindestens 604 Menschen ums Leben, Hunderte wurden verletzt, viele gelten weiterhin als vermisst. Tausende Familien mussten ihre Häuser verlassen.

Boden nach Abholzungen nicht mehr aufnahmefähig

Die Tropenstürme 95B und KOTO brachten Ende November weitere Niederschläge und starke Winde über die Region. Aufgrund der weitreichenden Abholzung durch örtliche Industrieunternehmen kann der Boden vielerorts keine Wassermassen mehr aufnehmen – die Folgen sind zerstörte Wohngebiete, blockierte Straßen, Stromausfälle und beschädigte Kommunikationsnetze. In einigen Gebieten ist Hilfe derzeit nur per Luftweg möglich. 13 Bezirke und Städte wurden inzwischen zu Katastrophengebieten erklärt. Militär und Polizei sind im Dauereinsatz, anhaltende Regenfälle lassen eine weitere Verschärfung der Lage erwarten.

Kirchen in Nord-Sumatra bündeln ihre Kräfte

Die Mitgliedskirchen der VEM – darunter die Christlich-Protestantische Kirche auf Nias (BNKP), Christlich-Protestantische Kirche der Karo-Batak (GBKP), Christlich-Protestantische Kirche der Angkolan (GKPA), Christlich-Protestantische Kirche der PakPak Dairi (GKPPD), Christlich-Protestantische Kirche in Indonesien (GKPI), Christlich-Protestantische Kirche der Simalungun (GKPS), Christlich-Protestantische Kirche der Batak (HKBP) und die christliche Kirche in Indonesien (HKI) – haben in mehreren betroffenen Bezirken gemeinsame Koordinationsstellen eingerichtet. Sie dienen als Informations- und Kommunikationszentren und steuern die humanitäre Hilfe in Zusammenarbeit mit Behörden und weiteren Hilfsorganisationen. Bereits angelaufen sind Evakuierungen, die Einrichtung von Notunterkünften, die Ausgabe von Mahlzeiten und lokale Spendensammlungen.

Was jetzt gebraucht wird

Um die betroffenen Gemeinden zu unterstützen, planen die Kirchen in Nord-Sumatra die Bereitstellung von:

  • Lebensmittelpaketen und sauberem Trinkwasser für vertriebene Familien,
  • Reparatursätzen für beschädigte Unterkünfte sowie Zelten für Menschen, die ihr Zuhause verloren haben,
  • medizinischer und psychosozialer Hilfe für traumatisierte Kinder und Erwachsene.

Die Lage bleibt angespannt. Um die Hilfsmaßnahmen aufrechtzuerhalten und den Wiederaufbau zu unterstützen, sind weitere Ressourcen dringend notwendig.

  • 04.12.2025
  • Dr. Martina Pauly, Pressesprecherin der VEM
  • VEM